ISSN 1864-5682

OFr. Günter Brämer, * 20.07.1920; 2./ JG300

(Ein Adler ohne Flügel)

Durch meine Kontaktseite meldete sich wieder einmal ein Enkel eines ehemaligen Jagdfliegers, der u.a. auch beim JG300 gewesen sei. Da in den letzten Kriegsmonaten alles drunter und drüber ging und kaum noch Kriegtagebücher richtig geführt wurden, war es in diesem Fall nicht einfach einen richtigen Werdegang zusammenzustellen. Ein Flugbuch und ein Flugzeugführerausweis standen anfangs zur Verfügung.

 

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Flugzeugführerausweis

Am 1. April 1945 wurde OFhr. Günter Brämer zur I./ JG300 versetzt, zu einer Zeit wo man bereits Jagdflugzeuge und Benzin nur noch vom Hörensagen kannte. Bis zum 1.Mai 1945 blieb er in Borkheide, dem damaligen Einsatzflugplatz.

 

Zu dieser Zeit war alles bereits in Auflösung, häufig wurden die Dienstsiegel aus der Schreibstube für Selbstentlassungen mißbraucht, um heil nach Hause zu fliehen. Meistens in Südrichtig, da man nicht in russ. Kriegsgefangenschaft gehen wollte - wenn's schief ging. Anscheinend wurde G. Brämer noch zum Bodeneinsatz (Bewachung von Flugzeugen, Benzin und Munition sowie zur Verteidigung des Flugplatzes (Borkheide) befohlen.

 

Nach dem 1.5 1945 wird er noch zum Schlachtgeschwader Immelmann versetzt. G. Brämer überlebte den Krieg und starb erst in den 2000er Jahren im Kreise seiner Familie.

Ein Adler mit Gesicht

(der Kleinste von allen soll es sein!)

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Die Nachfrage nach Fotos aus seiner Dienstzeit blieb leider erfolglos. ABER: bei der Empfehlung sich die 2. JG300 mal anzusehen, erkannte seine Frau ihren Günter wieder. Ich war erst sehr verunsichert, aber dann passte doch alles irgendwie zusammen.

Das Flugbuch von Brämer ist interessant, es beginnt im Mai 1943 und zeigt, dass er aus Ausbilder tätig war, viele Begleitpersonen in einmotorigen Flugzeugen.Es endet am 09.03.1945, demnach war meine Annahme nachvollziehbar, dass es nur noch Bodeneinsätze gab und alles in Auflösung sich befand.

OFhr. Günter Brämer war bei der 2./ JG300 in Borkheide, die eigentlich alle nur noch auf die Auflösung warteten. Und auf einem Bild, dem schlechtesten sogar erkannte sie anhand Gesicht, Kinn~ und Kopfform und Größe ihren Günter wieder.

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Alle wichtigen Eintragungen zu Brämer. Nur 4 Wochen (01.04.1945 bis 01.05.1945 verweilte er beim JG300, eher wahrscheinlich bei Bodeneinsätzen als in der Luft.

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